In der öffentlichen Diskussion wird Flüchtlingen und MigrantInnen immer wieder ihre mangelnde Integrationsbereitschaft unterstellt. Als Indiz darfür wird die häufige Abhängigkeit von staatlichen Leistungen genannt. Die Probleme der Integrationsfähigkeit auf Seiten der deutschen Institutionen wird dabei gern übersehen. So sind durch das Aufenthaltgesetz Personen mit einer Aufenthaltsgestattung von einem Arbeitsverbot im ersten Jahr betroffen. Mit einer sog. Duldung einher geht ein nachrangiger Arbeitsmarktzugang in den ersten vier Jahren. Auch die immer wieder auf Seiten der ArbeitgeberInnen bestehenden rassistischen Vorbehalte erschweren es Flüchtlingen und MigrantInnen, ihren Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.
Das u.a. vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein koordinierte landesweite Netzwerk Integration durch Qualifizierung beschäftigt sich mit Bildungs- und Berufszugängen für Flüchtlinge und andere MigrantInnen in Schleswig-Holstein, insbesondere mit dem Themenfeld zur Anerkennung von aus dem Ausland mitgebrachten Bildungs- und Berufsabschlüsse.
Das u.a. vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V. koordinierte Netzwerk Mehr Land in Sicht! - Arbeit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein unterstützt Flüchtlinge ohne gesicherten Aufenthaltsstatus im Bundesland dabei, Ausbildung und Arbeit zu finden. Zielgruppe sind AsylbewerberInnen, Geduldete, Menschen mit einer Aufenthaltserlaubnis “auf Probe” (nach §104a Abs. 1 Satz 1) sowie Menschen mit humanitärem Aufenthalt, die besondere Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration brauchen. Ziel des Netzwerkes ist es auch mit Blick auf die Arbeitsmarktakteure, ein Klima zu schaffen, das eine dauerhaften Integration von Flüchtlingen und anderen MigrantInnen mit noch nicht verfestigtem Aufenthalt unterstützt.
Zum Jahresende 2017 hat Alle an Bord! - Netzwerk zur arbeitsmarktlichen Integration von Geflüchteten seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Netzwerkes ist die Unterstützung der Integration von Geflüchteten in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bzw. beim Zugang zu schulischer Bildung und Studium unabhängig vom Aufenthaltsstatus.
Das Netzwerk ist in Regionen aktiv, in denen bisherige Netzwerkangebote zur arbeitsmarktlichen Integration von Geflüchteten noch nicht ausreichend vertreten sind. Die Präsenz in der Fläche ist insbesondere im Hinblick auf die eingeschränkte Mobilität Geflüchteter in ländlichen Regionen von zentraler Bedeutung. Das Netzwerk wendet sich mit seinen Beratungs-, Coaching- und Vermittlungs-Angeboten insbesondere an Geflüchtete mit besonderen strukturellen Zugangsbarrieren z.B. Asylbewerber*innen, Geflüchtete mit einer Duldung, geflüchtete Frauen und besonders Schutzbedürftige.
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